Mit dem Auto ging es zum Ende des Sommers ab nach Frankreich mit dem Ziel Mont-Saint-Michel. Das UNESCO Kulturerbe liegt in der Normandie an der Grenze zur Bretagne. Hier können die stärksten Gezeiten Europas beobachtet werden. Die Region hat ihren ganz eigenen Charme und wartet mit vielen Eindrücken auf. Doch zunächst steht die Fahrt an.
Nancy
Um die Fahrtzeit etwas aufzuteilen haben wir einen Stopp in Lothringen in der Stadt Nancy eingeplant, welche wir am Abend auch direkt erkundeten.
Gerade am Abend begeistert der Platz Stanislas mit seiner simmungsvollen Beleuchtung. Die Straßen, die zum Platz führen sind gesäumt von Restaurants und Caf´es, weshalb sie auch am Abend sehr belebt sind.
Le Mont-Saint-Michel
Am nächsten Tag ging es gleich weiter und ohne Umwege zum Hotel nach Beauvoir. Dies ist ein kleiner Ort ca. 4 1/2 Kilometer vom Mont-Saint-Michel entfernt. Der Fluss, der entlang des Ortes verläuft, führt mit einem schönen Fußweg direkt zum Mont-Saint-Michel. In der eher flachen Landschaft macht das Gemäuer bereits von Weitem einen ehrwürdigen Eindruck.
Kurz vor dem Mont-Saint-Michel befindet sich an einer kleinen Hotelmeile angrenzend auch ein Besucherparkplatz. Von dort aus kann man das restliche Stück auch mit den Shuttle-Bussen fahren.
Näher an der Natur ist man mit dem Fußweg. Direkt am Fluss kann man Enten und Reiher entdecken. Besonders häufig fliegen jedoch die Möven vor die Linse.
Sobald man über die Brücke und durch die Tore geht, schlängelt sich eine Gasse gesäumt von Geschäften den Berg hinauf. Biegt man nach rechts ab, kann man auf die Außenmauer steigen und mit Blick auf die Bucht entlanglaufen. Für die Besichtigung der Abtei sollte man unbedingt einen ganzen Tag einplanen, alleine schon um die Aussicht von den oberen Terrassen zu genießen. Von oben hat man einen guten Ausblick auf die Bucht. Auch die belebte Brücke, der einzige Weg dorthin, ist von oben gut zu erkennen.
Die Abtei ist sehr weitläufig. Nachdem man von den Terrassen in die Kirchenräume eintritt, verlaufen die Räume labyrinthartig nach unten.
Der Audioguide ist mit vielen Informationen gespickt und so verbringt man eine gewisse Zeit in jedem Raum und entdeckt viele interessante Details.
Durch die Nähe unserer Unterkunft konnten wir den Mont-Saint-Michel zu unterschiedlichen Tageszeiten betrachten. Die verschiedenen Lichtverhältnisse sorgten für eine jeweils ganz eigene Atmosphäre. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Das sanfte Licht des Morgens, die langen Schatten am Abend oder die eindrucksvolle Beleuchtung in der Nacht sind einfach sehenswert.
Video by InspiMotion
Saint Malo
Ein beliebtes Ausflugsziel in der Region ist auch St. Malo, eine Hafenstadt in der Bretagne. Die Altstadt ist von hohen Mauern umgeben. Für einen schönen Spaziergang kann man auf der Mauer einmal um den Stadtkern laufen und hat eine tolle Aussicht auf die Küste.
Uns zog es gleich wieder direkt an den Strand. Auch hier gibt es große Gezeitenunterschiede mit bis zu 12 Metern zwischen Niedrig- und Hochwasser.
Vom Strand aus kann man mehrere Inseln entdecken. Auf manchen sind Forts errichtet, die man bei Niedrigwasser zu Fuß erreichen kann, zum Beispiel das Fort National.
Nach einem Ausflug an den Strand kann man in der Altstadt in einem der vielen Restaurants Muscheln oder herzhafte Crêpes zur Stärkung essen.
Omaha Beach
Ist man in dieser Region in der Normandie gehört auch etwas Geschichte dazu. Am 6. Juni 1944, dem D-Day, landeten US-amerikanische Truppen am sogenannten Omaha Beach.
Benannt ist der Stadt nach der amerikanischen Stadt Omaha. Mit ca. 10 Kilometer Länge wurde der Strand in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Der westlichste Abschnitt trägt den Namen Charlie, diesen Abschnitt haben wir uns genauer angesehen.
Hier wurde ein Mulberry-Hafen - ein Nachschubhafen von den Alliierten - errichtet, dessen Überreste heute noch zu erkennen sind.
Sonst sind nur noch wenig Spuren der Vergangenheit sichtbar. Zur Erinnerung wurde ein Denkmal errichtet.
Nahe des westlichen Strandabschnittes liegt an der Steilküste der Pointe du Hoc. Hier hatten die Deutschen eine Stellung mit sechs 155mm-Artilleriegeschützen, die den Strand bewachten. Am D-Day wurde der deutsche Stützpunkt von den Amerikanern angegriffen und nach einem langen und verbissenen Kampf eingenommen.
Die Wunden, die der Krieg in der Landschaft hinterlassen hat, sind nie ganz verheilt. Der Pointe du Hoc wurde den USA zur dauerhaften Nutzung überlassen, die das Gelände pflegt und erhält. So kann man auch gut die vielen Bombeneinschläge sehen, die diesen Abschnitt zu einer Kraterlandschaft geformt hat.
Frankreich, ein Land mit Kultur und Geschichte sowie schöner Landschaft hat sich bei unserem Besuch durch sonniges Wetter von seiner schönsten Seite gezeigt. Auch der Übergang von Sommer in den Herbst sorgte für tolle Morgenstimmungen und unvergessliche Eindrücke.
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Mai Langer (Donnerstag, 18 Oktober 2018 14:26)
Tausend Dank für Ihre Beitrag. So ein Tour möchte ich schon lange machen , aber ich habe immer noch sorge weil ich nicht weiß , wie es ist vor Ort. Durch Ihre Bericht, würde mir viel klar geworden. Nächste Jahre ich machen mir auf den Weg. Noch mal vielen Dank für vielen schönen Bilder